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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nach der coronapandemiebedingten Unterbrechung von zwei Jahren hat nun der 39. Internationale Veterinärkongress in Bad Staffelstein stattgefunden! Fast 600 Teilnehmer verfolgten aufmerksam das Programm und 200 Teilnehmer blieben zum Anschlussseminar. (Demnächst können Sie die Vorträge im passwortgeschützten Bereich unter www.amtstierarzt.de abrufen)

Die Wiedersehensfreude war groß! Die Frage: „Alles gut?“ wollte nur eine Antwort zulassen wie Ja natürlich! Ähnlich im Englischen und im Russischen. 

Die Ereignisse der letzten zwei Jahre bewirkten Veränderungen, welche eine Rückkehr zum Status quo ante unmöglich zulassen.

Die Macht des Faktischen… besteht hier in der weltweiten Ausbreitung des Covid 19 Virus, dem Eindringen der Afrikanischen Schweinepest nach Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg und dem Krieg in der Ukraine! Natürlich sind diese Ereignisse unterschiedlich wertig und wirkend…

Das Zitat des Schriftstellers Friedrich von Hardenberg (1772 – 1801)

„Alles ist gut, nur nicht immer, nur nicht überall, nur nicht für alle.“ birgt eine nicht neue Wahrheit in sich, welche sehr differenzierte Lebenssituationen beschreibt. So hatten wir in Bad Staffelstein die Möglichkeit unbeschwert zu sein, während amtstierärztliche Kolleginnen und Kollegen mit hoher Arbeitsbelastung gegen ASP ankämpften, andere Menschen am Covid 19 Virus erkrankten und wiederum andere Menschen den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine ausgesetzt waren.

Wir müssen davon ausgehen, dass die Kriegsfolgen noch lange nicht vollumfänglich absehbar sind. Die Ernährungs- und Energieversorgungssicherheit vieler Menschen wird betroffen sein. Damit werden auch Herausforderungen für die amtstierärztliche Tätigkeit erwachsen, für die es noch keine Lösungen gibt oder neue Lösungen geben muss. 

Die belastbare tierärztliche Expertise in Fragen der Lebensmittelsicherheit und -hygiene, sowie der Tiergesundheit wird hilfreich bei der Beurteilung veränderter Rahmenbedingungen sein. 

Die Energieabhängigkeit der Kühlketten und der temperaturabhängigen Konservierung von Lebensmitteln, aber auch der Lüftung und Temperaturführung in Intensivtierhaltungen werden uns Alternativen abverlangen. 

Die Aufgaben und die Rolle der Amtstierärzteschaft sind in der Gesellschaft und im Feld von Medien weitestgehend unbekannt. Wie stark sollten die Amtstierärztinnen und Amtstierärzte proaktiv ihren Bekanntheitsgrad steigern, um die hohe Verantwortung, die sie unter Anderem im präventiven Gesundheitsschutz haben, angemessen darzustellen? Dies wurde im Anschlussseminar diskutiert. Das rechtliche Umfeld aber auch die aus dieser hohen Verantwortung resultierenden Belastung konnten umfassend dargestellt werden. Es gibt einiges zu tun und jeder kann ein wenig dazu beitragen, dass es vielleicht besser wird.

Herzlichst

Dr. Holger Vogel

Präsident Bundesverband der beamteten Tierärzte e. V.
Vereinigung der Tierärztinnen und Tierärzte im öffentlichen Dienst

 

 

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