Amtstierärztlicher Dienst

Ausgabe 4/2016

Amtstierärztlicher Dienst

Ausgabe 4/2016

Das Risikoprinzip in der amtlichen Kontrolle

Die Risikoorientierung bei der Planung und Durchführung amtlicher Kontrollen in den Bereichen Lebensmitttel- und Futtermittelsicherheit sowie Tiergesundheit ist sowohl in internationalen Handelsverträgen als auch im supranationalen Recht fest verankert. Über die rein veterinärfachlichen und -rechtlichen Aspekte hinaus erhält in diesem Rahmen jedoch auch die Risikoabschätzung und das Risikomanagement immer größere Bedeutung dahingehend, wie das behördliche Handeln in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und welche möglichen Folgen in Hinblick auf das Vertrauen in staatliche Kontrollmechanismen entstehen könnten.

Autoren:
J. Marx, C. H. Lehner
c/o J. Marx
Landratsamt München
Mariahilfplatz 17
81541 München

Lumpy Skin Disease

Eine Rindererkrankung im Vormarsch

Aufgrund des aktuellen Ausbreitungsgeschehens der Lumpy Skin Disease der Rinder werden in dem Artikel die wichtigsten Eckdaten zu dieser anzeigepflichtigen Tierseuche zusammen-fassend dargestellt.

Hoffmann, F. J. Conraths, M. Beer, B. Hoffmann
c/o B. Hoffmann
Friedrich-Loeffler-Institut
Südufer 10
17493 Greifswald – Insel Riems

Die Bekämpfung des kleinen Fuchsbandwurms

Ein Erfahrungsbericht

Nach der erfolgreichen Tilgung der Tollwut in Mitteleuropa hat die Populationsdichte der Rotfüchse erheblich zugenommen. Gleichzeitig konnte eine Zunahme der Prävalenz des Kleinen Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis) beobachtet werden. Dadurch werden mittlerweile mehr infektiöse Eier dieses Parasiten in die Umwelt abgegeben, die beim Menschen zu einer schwer zu therpierenden Infektion führen können. Das Infektionsrisiko für den Menschen ist dadurch mittlerweile um ein Vielfaches höher als noch vor einigen Jahrzehnten. Ziel der hier beschriebenen Feldversuche war die Senkung des Infektionsrisikos durch die Entwurmung der Füchse mit Hilfe von praziquantelhaltigen Fraßködern. Während die reine Auslage der Fraßköder mit Hilfe von Flugzeugen keine zufriedenstellenden Erfolge brachte, konnte beim letzten Feldversuch durch ein integriertes Auslagekonzept die Prävalenz des Kleinen Fuchsbandwurms unter die Nachweisgrenze gedrückt und somit das Infektionsrisiko für Menschen beseitigt werden.

Autoren:
E. Holzhofer, Ch. Janko, A. König
c/o E. Holzhofer
Flugservice
Unterschüpfer Str. 9
97944 Boxberg

Aedes albopictus in Deutschland

Handlungsbedarf und -optionen im Umgang mit der Asiatischen Tigermücke

Begünstigt durch Globalisierung und Klimaerwärmung kam es in der jüngeren Vergangenheit verstärkt zur Einschleppung, Etablierung und Ausbreitung mehrerer exotischer Stechmücken-Arten in Europa (Schaffner et al. 2013): Aedes Albopictus (Asiatische Tigermücke), Aedes aegypti (Gelbfiebermücke), Aedes japonicus (Asiatische Buschmücke), Aedes koreicus, Aedes atropalpus und Aedes triseriatus. Da einige von ihnen als effiziente Überträger (Vektoren) von Krankheitserregern von Mensch und Tier gelten, wird ihr geografisches Vorkommen u. a. von der Weltgesundheits-organisation WHO (World Health Organization) und der Europäischen Gesundheitsbehörde ECDC (European Centre for Disease Prevention an Control) genau beobachtet (vgl. van der Berg 2013, Zeller et al. 2013).

Kontaktanschrift:
Nationale Expertenkommission
„Stechmücken als Überträger von Krankheitserregern“
am Friedrich-Loeffler-Institut
Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Südufer 10
17493 Greifswald – Insel Riems

Wie entstehen Gesetze in Brüssel?

Die Rolle der Ratsarbeitsgruppe der Leitenden Veterinär-beamten im EU-Gesetzgebungsverfahren

Das europäische Gesetzgebungsverfahren unterscheidet sich wesentlich von nationalen Abläufen. Es wird hier erläutert und auf die Funktion der Leitenden Veterinärbeamten in der EU-Gesetzgebung eingegangen.

Autor:
M. Hartmann
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Stuttgart

Mikrobiologie von Milchproben aus Rohmilchautomaten sowie Milchfiltern

Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe bieten die Direktvermarktung ihrer Rohmilch über Rohmilchautomaten an. Experten sind sich einig, dass die Kunden die Rohmilch trotz Warnhinweise in vielen Fällen unabgekocht verzehren. Daher sollte in der vorliegenden Studie die Rohmilch von niedersächsischen Betrieben mit Rohmilchautomat mikrobiologisch untersucht werden sowie Milchfilter aus Melkanlagen zur besseren Wiederfindung von pathogenen Mikroorganismen.

Autorinnen:
A. Brix, S. Thielke
LAVES
Lebensmittel- und Veterinärinstitut
Braunschweig/Hannover
Standort Hannover
Eintrachtweg 17
30173 Hannover

Schädlingsmonitoring im Lebensmittelbereich

Pflicht oder Kür?

Die Lebensmittelverordnung (EG) 852/2004 bestimmt, dass geeignete Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen im Lebensmittelbereich vorzusehen sind. Die staatliche Lebensmittelüberwachung sieht sich bei Ihrer Arbeit oft mit der Frage konfrontiert, ob ein Schädlingsmonitoring für den Lebensmittelbereich gesetzlich gefordert wird und wie ein solches Monitoringsystem auszusehen hat. Unter fachlicher Berücksichtigung der verschiedenen einschlägigen Vorschriften und Empfehlungen kommen wir zum Schluss, dass ein valides Monitoringsystem im Lebensmittelbereich unumgänglich ist.

AutorInnen:
J. Althoff, L. Engel, J. F. Freise, A. Kassel, H. Teuber
Ausschuss Technische Regeln und Normen der Schädlingsbekämpfung e.V. (TRNS)
c/o J. F. Freise
Fachbereich Schädlingsbekämpfung
Task-Force Veterinärwesen
Dezernat 32
LAVES

Hygienestatus von Geflügelschlachttierkörpern

Nüchtern und Brühen als wichtige Einflussfaktoren

Der Einfluss der Mast auf die Hygiene bei der Geflügelfleischproduktion erschöpft sich nicht nur auf Maßnahmen der Biosecurity, sondern beinhaltet auch eine angemessene Nüchterungszeit der Tiere vor der Schlachtung, um schon zu Beginn der Schlachtung die Gefahr der Kreuz-kontamination zu minimieren. Der Hygienestatus von Geflügel-schlachttierkörpern wird von weiteren Faktoren beeinflusst, wobei zwischen einem Eintrag über die Tiere selbst und einer Kreuzkontamination im Prozess unterschieden werden muss. Eine deutliche Reduzierung von Erregern auf der Tierkörperoberfläche ist nach dem Rupfprozess feststellbar. Die beiden vorgelagerten Prozessschritte Nüchterung und Brühen werden aber ebenfalls als wichtige Einflussfaktoren für die Schlachthygiene angesehen.

AutorInnen:
N. Langkabel, L. Ellerbroek
Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene
AG Fleischhygiene
Fachbereich Veterinärmedizin
Freie Universität Berlin
Königsweg 67
Haus 22
14163 Berlin

Wirksamkeit einer Immunisierung von Geflügel gegen atypische Salmonellenstämme

In den letzten Jahren gehörte eine monophasische Variante der Serovarietät Salmonella typhimurium 4, 12:i:- zu den häufigsten bei Salmonelleninfektionen des Menschen isolierten Salmonellen-Serovaren in Europa und den USA. Dieser Serotyp wird regelmäßig bei Schweinen und Geflügel nachgewiesen. Kilroy et al. evaluierten die Effektivität eines Salmonellenimpf- stammes, der Bestandteil in kommerziellen Lebendimpfstoffen ist, gegen eine Infektion von Legehennenherden mit der monophasischen Variante des Salmonellenserovars Salmonella typhimurium. Die Versuche zeigten, dass eine orale Applikation mit dem Impfstamm die Ausscheidung sowie eine Kolonisation der inneren Organe mit der monophasischen Salmonella typhimurium 4, 12:i:- effektiv verringerte.

Autorin:
R. Pichner
Motschenbacher Mühle 1
95336 Mainleus

Eine amtstierärztliche Sicht auf die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland

Seit Grenzöffnung haben sich die Wölfe aus Osteuropa kommend wieder in Deutschland und Niedersachsen angesiedelt. Der Wolf ist durch die FFH-Richtlinie streng geschützt. Die Rückkehr eines großen Beutegreifers wie dem Wolf ist eine Bereicherung der Natur. Gleichzeitig weckt der Wolf wie kaum ein anderes Tier Emotionen und Ängste, die die Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt. Mangelndes Wissen über die Biologie des Wolfes in der Bevölkerung und daraus resultierende sorgenvolle Erwar-tungshaltungen sowie kulturelle Prägung und gesellschaftliche Strömungen münden immer wieder in die Forderung gegenüber den Behörden, die Wolfspopulation jagdlich zu regulieren und „auffällige Wölfe“ frühzeitig zu maßregeln oder zu töten. Der Text beleuchtet das Spannungsfeld der Rückkehr des Wolfes nach Niedersachsen aus amtstieräztlicher Sicht.

Autorin:
B. Mennerich-Bunge
Landkreis Lüchow-Dannenberg
Königsberger Str. 10
Lüchow-Dannenberg

Möglichkeiten der tierschutzgerechten Bestandsregulierung von Stadttauben

Ein Taubenprojekt mit den Maßnahmen „weniger Futter und weniger unkontrollierte Nistplätze“ bei gleichzeitiger Einrichtung von offenen Taubenschlägen für die vorhandenen Tauben mit Austausch der Gelege durch Attrappen stellt sich als tierschutzgerechte Möglichkeit der Bestandsreduktion dar und führt zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse für Mensch und Tauben.

Autorin:
F. Hahn
Ref. 66 Rechtsangelegenheiten des Veterinärwesens, Tierarznei- und Futtermittel
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt
Leipziger Str. 58
39112 Magdeburg 

Clostridien in Futtermitteln

Futtermittel, die zeitweise unter anaeroben Einfluss standen oder mit Erdboden, Kot und Kadavern kontaminiert sind, sind möglicherweise mit Clostridien belastet. Dies mindert den Futterwert und die Qualität des Futtermittels im Sinne des Art. 4 Abs. 2 der Verordnung (EG) Nr. 767/2009. Im Verband deutscher landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) werden Richtwerte erarbeitet, um die Gesamt-keimzahl an Clostridien in Futtermitteln zu beurteilen. Daneben gibt es typische Clostridienerkrankungen, bei denen der Keim über das Futter aufgenommen wird. Hier ist es von Bedeutung, die genaue Art des Erregers zu bestimmen und Infektionsquellen auszuschalten.

Autor:
W. Wagner
LTZ Augustenberg
Neßlerstr. 23
76227 Karlsruhe

Das Risikoprinzip in der amtlichen Kontrolle

Die Risikoorientierung bei der Planung und Durchführung amtlicher Kontrollen in den Bereichen Lebensmitttel- und Futtermittelsicherheit sowie Tiergesundheit ist sowohl in internationalen Handelsverträgen als auch im supranationalen Recht fest verankert. Über die rein veterinärfachlichen und -rechtlichen Aspekte hinaus erhält in diesem Rahmen jedoch auch die Risikoabschätzung und das Risikomanagement immer größere Bedeutung dahingehend, wie das behördliche Handeln in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und welche möglichen Folgen in Hinblick auf das Vertrauen in staatliche Kontrollmechanismen entstehen könnten.

Autoren:
J. Marx, C. H. Lehner
c/o J. Marx
Landratsamt München
Mariahilfplatz 17
81541 München

Lumpy Skin Disease

Eine Rindererkrankung im Vormarsch

Aufgrund des aktuellen Ausbreitungsgeschehens der Lumpy Skin Disease der Rinder werden in dem Artikel die wichtigsten Eckdaten zu dieser anzeigepflichtigen Tierseuche zusammen-fassend dargestellt.

Hoffmann, F. J. Conraths, M. Beer, B. Hoffmann
c/o B. Hoffmann
Friedrich-Loeffler-Institut
Südufer 10
17493 Greifswald – Insel Riems

Die Bekämpfung des kleinen Fuchsbandwurms

Ein Erfahrungsbericht

Nach der erfolgreichen Tilgung der Tollwut in Mitteleuropa hat die Populationsdichte der Rotfüchse erheblich zugenommen. Gleichzeitig konnte eine Zunahme der Prävalenz des Kleinen Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis) beobachtet werden. Dadurch werden mittlerweile mehr infektiöse Eier dieses Parasiten in die Umwelt abgegeben, die beim Menschen zu einer schwer zu therpierenden Infektion führen können. Das Infektionsrisiko für den Menschen ist dadurch mittlerweile um ein Vielfaches höher als noch vor einigen Jahrzehnten. Ziel der hier beschriebenen Feldversuche war die Senkung des Infektionsrisikos durch die Entwurmung der Füchse mit Hilfe von praziquantelhaltigen Fraßködern. Während die reine Auslage der Fraßköder mit Hilfe von Flugzeugen keine zufriedenstellenden Erfolge brachte, konnte beim letzten Feldversuch durch ein integriertes Auslagekonzept die Prävalenz des Kleinen Fuchsbandwurms unter die Nachweisgrenze gedrückt und somit das Infektionsrisiko für Menschen beseitigt werden.

Autoren:
E. Holzhofer, Ch. Janko, A. König
c/o E. Holzhofer
Flugservice
Unterschüpfer Str. 9
97944 Boxberg

Aedes albopictus in Deutschland

Handlungsbedarf und -optionen im Umgang mit der Asiatischen Tigermücke

Begünstigt durch Globalisierung und Klimaerwärmung kam es in der jüngeren Vergangenheit verstärkt zur Einschleppung, Etablierung und Ausbreitung mehrerer exotischer Stechmücken-Arten in Europa (Schaffner et al. 2013): Aedes Albopictus (Asiatische Tigermücke), Aedes aegypti (Gelbfiebermücke), Aedes japonicus (Asiatische Buschmücke), Aedes koreicus, Aedes atropalpus und Aedes triseriatus. Da einige von ihnen als effiziente Überträger (Vektoren) von Krankheitserregern von Mensch und Tier gelten, wird ihr geografisches Vorkommen u. a. von der Weltgesundheits-organisation WHO (World Health Organization) und der Europäischen Gesundheitsbehörde ECDC (European Centre for Disease Prevention an Control) genau beobachtet (vgl. van der Berg 2013, Zeller et al. 2013).

Kontaktanschrift:
Nationale Expertenkommission
„Stechmücken als Überträger von Krankheitserregern“
am Friedrich-Loeffler-Institut
Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Südufer 10
17493 Greifswald – Insel Riems

Wie entstehen Gesetze in Brüssel?

Die Rolle der Ratsarbeitsgruppe der Leitenden Veterinär-beamten im EU-Gesetzgebungsverfahren

Das europäische Gesetzgebungsverfahren unterscheidet sich wesentlich von nationalen Abläufen. Es wird hier erläutert und auf die Funktion der Leitenden Veterinärbeamten in der EU-Gesetzgebung eingegangen.

Autor:
M. Hartmann
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
Stuttgart

Mikrobiologie von Milchproben aus Rohmilchautomaten sowie Milchfiltern

Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe bieten die Direktvermarktung ihrer Rohmilch über Rohmilchautomaten an. Experten sind sich einig, dass die Kunden die Rohmilch trotz Warnhinweise in vielen Fällen unabgekocht verzehren. Daher sollte in der vorliegenden Studie die Rohmilch von niedersächsischen Betrieben mit Rohmilchautomat mikrobiologisch untersucht werden sowie Milchfilter aus Melkanlagen zur besseren Wiederfindung von pathogenen Mikroorganismen.

Autorinnen:
A. Brix, S. Thielke
LAVES
Lebensmittel- und Veterinärinstitut
Braunschweig/Hannover
Standort Hannover
Eintrachtweg 17
30173 Hannover

Schädlingsmonitoring im Lebensmittelbereich

Pflicht oder Kür?

Die Lebensmittelverordnung (EG) 852/2004 bestimmt, dass geeignete Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen im Lebensmittelbereich vorzusehen sind. Die staatliche Lebensmittelüberwachung sieht sich bei Ihrer Arbeit oft mit der Frage konfrontiert, ob ein Schädlingsmonitoring für den Lebensmittelbereich gesetzlich gefordert wird und wie ein solches Monitoringsystem auszusehen hat. Unter fachlicher Berücksichtigung der verschiedenen einschlägigen Vorschriften und Empfehlungen kommen wir zum Schluss, dass ein valides Monitoringsystem im Lebensmittelbereich unumgänglich ist.

AutorInnen:
J. Althoff, L. Engel, J. F. Freise, A. Kassel, H. Teuber
Ausschuss Technische Regeln und Normen der Schädlingsbekämpfung e.V. (TRNS)
c/o J. F. Freise
Fachbereich Schädlingsbekämpfung
Task-Force Veterinärwesen
Dezernat 32
LAVES

Hygienestatus von Geflügelschlachttierkörpern

Nüchtern und Brühen als wichtige Einflussfaktoren

Der Einfluss der Mast auf die Hygiene bei der Geflügelfleischproduktion erschöpft sich nicht nur auf Maßnahmen der Biosecurity, sondern beinhaltet auch eine angemessene Nüchterungszeit der Tiere vor der Schlachtung, um schon zu Beginn der Schlachtung die Gefahr der Kreuz-kontamination zu minimieren. Der Hygienestatus von Geflügel-schlachttierkörpern wird von weiteren Faktoren beeinflusst, wobei zwischen einem Eintrag über die Tiere selbst und einer Kreuzkontamination im Prozess unterschieden werden muss. Eine deutliche Reduzierung von Erregern auf der Tierkörperoberfläche ist nach dem Rupfprozess feststellbar. Die beiden vorgelagerten Prozessschritte Nüchterung und Brühen werden aber ebenfalls als wichtige Einflussfaktoren für die Schlachthygiene angesehen.

AutorInnen:
N. Langkabel, L. Ellerbroek
Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene
AG Fleischhygiene
Fachbereich Veterinärmedizin
Freie Universität Berlin
Königsweg 67
Haus 22
14163 Berlin

Wirksamkeit einer Immunisierung von Geflügel gegen atypische Salmonellenstämme

In den letzten Jahren gehörte eine monophasische Variante der Serovarietät Salmonella typhimurium 4, 12:i:- zu den häufigsten bei Salmonelleninfektionen des Menschen isolierten Salmonellen-Serovaren in Europa und den USA. Dieser Serotyp wird regelmäßig bei Schweinen und Geflügel nachgewiesen. Kilroy et al. evaluierten die Effektivität eines Salmonellenimpf- stammes, der Bestandteil in kommerziellen Lebendimpfstoffen ist, gegen eine Infektion von Legehennenherden mit der monophasischen Variante des Salmonellenserovars Salmonella typhimurium. Die Versuche zeigten, dass eine orale Applikation mit dem Impfstamm die Ausscheidung sowie eine Kolonisation der inneren Organe mit der monophasischen Salmonella typhimurium 4, 12:i:- effektiv verringerte.

Autorin:
R. Pichner
Motschenbacher Mühle 1
95336 Mainleus

Eine amtstierärztliche Sicht auf die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland

Seit Grenzöffnung haben sich die Wölfe aus Osteuropa kommend wieder in Deutschland und Niedersachsen angesiedelt. Der Wolf ist durch die FFH-Richtlinie streng geschützt. Die Rückkehr eines großen Beutegreifers wie dem Wolf ist eine Bereicherung der Natur. Gleichzeitig weckt der Wolf wie kaum ein anderes Tier Emotionen und Ängste, die die Politik und Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt. Mangelndes Wissen über die Biologie des Wolfes in der Bevölkerung und daraus resultierende sorgenvolle Erwar-tungshaltungen sowie kulturelle Prägung und gesellschaftliche Strömungen münden immer wieder in die Forderung gegenüber den Behörden, die Wolfspopulation jagdlich zu regulieren und „auffällige Wölfe“ frühzeitig zu maßregeln oder zu töten. Der Text beleuchtet das Spannungsfeld der Rückkehr des Wolfes nach Niedersachsen aus amtstieräztlicher Sicht.

Autorin:
B. Mennerich-Bunge
Landkreis Lüchow-Dannenberg
Königsberger Str. 10
Lüchow-Dannenberg

Möglichkeiten der tierschutzgerechten Bestandsregulierung von Stadttauben

Ein Taubenprojekt mit den Maßnahmen „weniger Futter und weniger unkontrollierte Nistplätze“ bei gleichzeitiger Einrichtung von offenen Taubenschlägen für die vorhandenen Tauben mit Austausch der Gelege durch Attrappen stellt sich als tierschutzgerechte Möglichkeit der Bestandsreduktion dar und führt zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse für Mensch und Tauben.

Autorin:
F. Hahn
Ref. 66 Rechtsangelegenheiten des Veterinärwesens, Tierarznei- und Futtermittel
Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt
Leipziger Str. 58
39112 Magdeburg 

Clostridien in Futtermitteln

Futtermittel, die zeitweise unter anaeroben Einfluss standen oder mit Erdboden, Kot und Kadavern kontaminiert sind, sind möglicherweise mit Clostridien belastet. Dies mindert den Futterwert und die Qualität des Futtermittels im Sinne des Art. 4 Abs. 2 der Verordnung (EG) Nr. 767/2009. Im Verband deutscher landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) werden Richtwerte erarbeitet, um die Gesamt-keimzahl an Clostridien in Futtermitteln zu beurteilen. Daneben gibt es typische Clostridienerkrankungen, bei denen der Keim über das Futter aufgenommen wird. Hier ist es von Bedeutung, die genaue Art des Erregers zu bestimmen und Infektionsquellen auszuschalten.

Autor:
W. Wagner
LTZ Augustenberg
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76227 Karlsruhe

ANSCHRIFT

Bundesverband der beamteten Tierärzte e. V.
In der Au 1
96260 Weismain
Tel.: 0951/ 97458737
E-Mail: info@amtstierarzt.de

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Bundesverband der beamteten
Tierärzte e. V.

In der Au 1
96260 Weismain
Tel.: 0951/ 97458737
E-Mail: info@amtstierarzt.de

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