Amtstierärztlicher Dienst

Ausgabe 1/2015

Amtstierärztlicher Dienst

Ausgabe 1/2015

Schmerzempfinden bei Fischen

Wissenschaftliche Diskussion und aktueller Stand

Heute kann es als wissenschaftlich erwiesen gelten, dass auch bei Fischen die Voraussetzungen für die Fähigkeit vorliegen, Schmerzen zu empfi nden. Fische haben Nozizeptoren und entsprechende Nervenbahnen. Sie verfügen über endogene Opioide und Opioidrezeptoren. Nach Schmerzreizen werden Gehirnstrukturen aktiviert, die bei der Schmerzverarbeitung beteiligt sind. Es bestehen Verbindungen zu höheren Gehirnstrukturen, wenn sie auch im Unterschied zu Säugern im Telencephalon angesiedelt sind. Bei Fischen ist die Wirksamkeit von Schmerzmitteln (Analgetika) nachgewiesen. Sie lernen, schmerzhafte Reize zu meiden bzw. es gibt Hinweise auf Verhaltensänderungen nach schmerzhaften Reizen und auch Belege dafür, dass Fische über Emotionen und ein „Bewusstsein“ verfügen. Fische sind zu erstaunlichen kognitiven Leistungen in der Lage.

Autorin:
J. Moritz
Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
85764 Oberschleißheim

Schmerzempfinden bei Fischen

Wissenschaftliche Diskussion und aktueller Stand

Heute kann es als wissenschaftlich erwiesen gelten, dass auch bei Fischen die Voraussetzungen für die Fähigkeit vorliegen, Schmerzen zu empfi nden. Fische haben Nozizeptoren und entsprechende Nervenbahnen. Sie verfügen über endogene Opioide und Opioidrezeptoren. Nach Schmerzreizen werden Gehirnstrukturen aktiviert, die bei der Schmerzverarbeitung beteiligt sind. Es bestehen Verbindungen zu höheren Gehirnstrukturen, wenn sie auch im Unterschied zu Säugern im Telencephalon angesiedelt sind. Bei Fischen ist die Wirksamkeit von Schmerzmitteln (Analgetika) nachgewiesen. Sie lernen, schmerzhafte Reize zu meiden bzw. es gibt Hinweise auf Verhaltensänderungen nach schmerzhaften Reizen und auch Belege dafür, dass Fische über Emotionen und ein „Bewusstsein“ verfügen. Fische sind zu erstaunlichen kognitiven Leistungen in der Lage.

Autorin:
J. Moritz
Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
85764 Oberschleißheim

Ausbruch von HPAIV H5N8

Maßnahmen und epidemiologische Ermittlungen in einem Putenmastbestand in Mecklenburg-Vorpommern

Der am 5.11.2014 amtlich festgestellte Ausbruch wird mit Darstellung der Klinik, der ergriffenen Maßnahmen und möglicher Eintragswege geschildert. Der Viruseintrag erfolgte etwa zwischen dem 24. und 28.10.2014. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich H5N8 Virus zuvor länger im Bestand befand. Die meisten Eintragsmöglichkeiten ließen sich durch die Ermittlungen mit der Analyse vielfältigen Probenmaterials ausschließen. Geflügel in Kontaktbetrieben und Restriktionszonen wurde sämtlich mit negativem Ergebnis auf AIV untersucht. Die jagdlichen Aktivitäten von Betriebsangehörigen, ihr Kontakt zu AIV-kontaminierten Schalenwild-Fütterungen mit erheblichem Wildvogelkontakt, und die Untersuchungs-ergebnisse erlegter Wildvögel machen einen lokalen unbeabsichtigten Eintrag mit viruskontaminiertem Material wahrscheinlich. Empfehlungen zur Erhöhung der Biosicherheit im Betrieb wurden gegeben und umgesetzt.

AutorInnen:
G. Pannwitz, K. Albrecht, T. Homeier-Bachmann, D. Höreth-Böntgen, C. Staubach, C. Sauter-Louis, F. J. Conraths
c/o G. Pannwitz
Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt
Landkreis Vorpommern-Greifswald
Hauptstandort Anklam:
Bluthsluster Straße 5b
17389 Anklam
Nebenstelle Greifswald:
Mendelejewweg 16b
17489 Greifswald

HACCP und Catering-Unternehmen

Bei Cateringunternehmen muss für eine erfolgreiche Umsetzung des HACCP-Konzeptes eine effektive Überwachung der kritischen Punkte bei der Zubereitung und Aufbewahrung der Speisen erfolgen. Garayoa et al. dokumentierten mit ihrer Arbeit die Notwendigkeit und Effektivität von Audits und Schulungsmaßnahmen für eine erfolgreiche Anwendung des HACCP-Konzeptes und Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit.

Bearbeitet von:
R. Pichner
Motschenbacher Mühle 1
95336 Mainleus

Schädlingsmonitoring und –bekämpfung im Lebensmittelbereich

Rechtsübergreifende Zusammenfassung der rechtlichen Vorgaben zur Anwendung verschiedener Verfahren

Zur Minimierung biologischer Gefahren entlang der Lebensmittelkette ist die Schädlingsbekämpfung bzw. das Schädlingsmonitoring ein wichtiger Bestandteil der in Betrieben durchzuführenden lebensmittelhygienischen Basismaßnahmen. Die VO (EG) Nr. 852/2004 schreibt in Anh. II Kap. IX Nr. 4 „geeignete Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen“ vor. Einschlägige Rechtsquellen zur ordnungsgemäßen Schädlingsbekämpfung in Lebensmittelbetrieben finden sich sowohl im europäischen als auch im nationalen Recht. Aufgrund der nationalen Umsetzung EU-rechtlicher Vorgaben ergaben sich in der letzten Zeit grundlegende Änderungen in Bezug auf den rechtskonformen Einsatz von Bioziden (z.B. „Rattengift“). Die Komplexität der rechtlichen Vorgaben, welche nach wie vor regelmäßigen, nicht unerheblichen Anpassungen unterliegen, sowie die Tatsache, dass die Überwachung des Einsatzes von Bioziden nicht die eigentliche Kernkompetenz der LM-Überwachungsbehörden ist, erschwert die Verifizierung der bei Betriebskontrollen vorgefundenen Strategien gegen Schädlinge. Um die Überprüfung und Beratung bezüglich der ordnungsgemäßen Schädlingsbekämpfung in Lebensmittelbetrieben zu erleichtern, wurde ein dichotomer Entscheidungsbaum erstellt, der es auch vor Ort ermöglichen soll, für verschiedene Konstellationen die für die Bekämpfung von Schädlingen mit Bioziden im Lebensmittelbereich vorzuhaltenden Fach- und Sachkunden zu identifizieren.

Autorinnen:
J. F. Freise, E. Politt
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit (LAVES)

Insekten als Lebensmittel

Zusammensetzung, Risiken, gegenwärtige Situation in Europa und in Deutschland

Der vorliegende Artikel fasst den gegenwärtigen Kenntnisstand zur Nutzung und den Risiken essbarer Insekten zusammen und zeigt die Entwicklung der Entomophagie in Europa auf. Essbare Insekten wurden seit geraumer Zeit im Rahmen des eCommerce gehandelt, doch nun vertreiben belgische und niederländische Supermärkte seit 2014 auch insektenhaltige Lebensmittel in ihren Filialen, z.B. in Form von Brotaufstrichen und Nuggets; diese Mitgliedstaaten haben dafür bereits nationale Verordnungen erlassen, die als Interimslösung den Markt essbarer Insekten regeln, bis eine Novellierung der EU-Novel-Food-Verordnung 258/1997 erfolgt. In Deutschland konsumieren viele Interessierte Insekten, die als Futtermittel in Zoofachgeschäften erhältlich sind und widmen sie damit eigenverantwortlich um. Steigendes Interesse bei Züchtern und in der Bevölkerung machen eine entsprechende Regelung auch für Deutschland notwendig.

Autoren:
N. Th. Grabowski, G. Klein
Institut für Lebensmittelqualität und –sicherheit
Stiftung Tierärztliche Hochschule
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover

Mikrobiologische Eigenkontrollen in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung

Betriebliche Eigenkontrollen verifizieren das betriebliche Hygienemanagement und sind regulatorisch verankert. Ein Verbundprojekt mit dem DEHOGA-Bezirk Unterfranken wird vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass in gastronomischen Betrieben durch eine Kombination von mikrobiologischem Probenzug sowie systematisierter und dokumentierter Betriebsbegehung inkl. Kommentierung betriebliche Eigenkontrollen mit Leben erfüllt werden können.

Autoren:
G. Beckmann, F. Becker, M. Berghammer, M. Schwägerl, C. Beermann
c/o G. Beckmann
Leitung Hygiene und Beratung im
Institut Romeis Bad Kissingen GmbH
Schlimpfhofer Str. 21
97723 Oberthulba

Lamaschlachtung und Tierschutz

Der Wunsch der Lamahalter nach Gewinnung hochwertigen Fleisches von ihren eigenen Tieren tritt seit einigen Jahren auch in Deutschland vermehrt auf. Als Hemmnis erwies sich die fehlende Schulungsmöglichkeit gemäß Tierschutz-Schlachtverordnung zur Betäubung und Tötung der Tierart Lama für die ansonsten sachkundigen Fleischer durch die zuständige Behörde. Die Betrachtung der anatomischen Besonderheiten beim Lama und die Umsetzung der Bolzenschussbetäubung analog des Verfahrens bei Schafen – mit leichten Veränderungen – ergab eine ausreichende Betäubungswirkung. Der nachfolgende Blutentzug führte sicher zum Tode vor Wiedereintritt des Empfindens. Jedoch resultiert aus der Bewertung von vier geschlachteten Lamas keine statistisch gesicherte Aussage. Deshalb sind weitere Forschungen angezeigt, um eine Schulung mit Prüfung für die Interessenten an der Lamaschlachtung etablieren zu können. Als derzeit optimales Verfahren hat sich die Bolzenschuss-betäubung mit einer mittelstarken bis starken Ladung senkrecht auf dem Mittelpunkt der Linie zwischen den Ohrgründen erwiesen. Eine rostrale Verschiebung um bis 1,5 cm davon erscheint ohne Beeinträchtigung der Betäubungswirkung möglich zu sein.

Autorin:
I. Pausch
Landratsamt Erzgebirgskreis
Referat Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt
Paulus-Jenisius-Str. 24
09456 Annaberg-Buchholz

Rehabilitation von Wildgreifvögeln mit Hilfe falknerischer Methoden

Ehemals hilfsbedürftige Wildgreifvögel dürfen nur ausgewildert werden, wenn sie uneingeschränkt wildbahntauglich sind. Ansonsten droht ein langsamer qualvoller Hungertod. Die Einschätzung, ob die Wildbahntauglichkeit gegeben ist, muss das Ergebnis einer spezialisierten tierärztlichen Untersuchung sein. Viele Patienten bedürfen vor der Auswilderung eines speziellen Fitnessprogrammes. Die Kenntnisse über die angemessene Haltung und die Steigerung der Fitness besitzen erfahrene Falkner.

Autoren:
M. Greshake, R. Korbel, N. Kummerfeld, M. Lierz, T. Richter
c/o T. Richter
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt
Nürtingen-Geislingen

Anpassung einer Alt-Erlaubnis nach § 11 TierSchG für eine Hundezucht

Es wird die Routinekontrolle einer gewerbsmäßigen Hundezucht beschrieben. Die Erlaubnis stammt noch aus dem Jahr 1997. Die Kontrolle einer gewerbsmäßigen Hundezuchtanlage mit einer sogenannten „Alterlaubnis“ bereitet Behörden Schwierigkeiten, wenn Mängel festgestellt werden, aber Widerruf und Rücknahme praktisch nicht durchgesetzt werden können. Es werden die Möglichkeiten des Widerrufs und der Rücknahme dieser sogenannten Alterlaubnis diskutiert sowie die weitere Vorgehensweise der Behörde beschrieben. Ferner wird die Möglichkeit erläutert, Auflagen der Erlaubnis mittels Zwangsmittel durchzusetzen.

Autorin:
E. Praha
Kreis Borken
Fachbereich 39 Tiere und Lebensmittel
Burloer Str. 93
46325 Borken

Imkerei aus dem Blickwinkel des Amtstierarztes in Baden-Württemberg

Imkereien stellen in der amtstierärztlichen Tätigkeit in vielen Ämtern ein Randgebiet dar. Dennoch werden hier Lebensmittel in aller Regel entweder im Nebenerwerb oder häufiger im Rahmen von Hobbytätigkeiten produziert, behandelt und in Verkehr gebracht. Das lebensmittelliefernde Tier, das Bienenvolk, wird mit Arzneimitteln auch gemäß der Leitlinie zur Varroabekämpfung Baden-Württembergs behandelt. Bienenvölker werden in unterschiedlichem Ausmaß im Rahmen der Völkervermehrung oder von Trachtwanderungen an andere Standplätze verbracht. Bienensachverständige stellen vielfach überwiegend die Außenvertretung der Ämter dar.

Autor:
G. Reinarz
Landratsamt Heidenheim
Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz
Felsenstr. 36
89518 Heidenheim

Rifttalfieber (Rift Valley Fever, RVF)

Rifttalfieber, hervorgerufen durch das Rift Valley Fever-Virus (RVFV), ist eine akute, Vektorübertragene Erkrankung besonders der Wiederkäuer, die ein zoonotisches Potential besitzt und in Europa anzeige- und bekämpfungspflichtig ist. Die Erstbeschreibung bezieht sich auf einen Ausbruch bei Schafen, der 1930 in Kenia stattfand. In der vorliegenden Übersicht werden die wichtigsten Fakten zur Ätiologie, Epidemiologie, Klinik, Pathologie, Prophylaxe und Bekämpfung des Rifttalfiebers zusammengefasst. Abschließend wird kurz auf die Frage einer möglichen Bedrohung Europas durch das RVFV eingegangen.

Autor:
L. Haas
Institut für Virologie
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Bünteweg 17
30559 Hannover

Ausbreitung antibakterieller Resistenzen bei Bakterien von Tieren

Bakterien haben eine Vielzahl von Resistenzmechanismen entwickelt oder erworben, die es ihnen ermöglichen, in Gegenwart antimikrobieller Wirkstoffe zu überleben. Zusätzlich haben Bakterien verschiedene Wege entwickelt, Resistenzgene untereinander auszutauschen. In diesem Beitrag werden Grundlagen zu den bei Bakterien bekannten Resistenzmechanismen, Möglichkeiten des Austauschs von Resistenzgenen zwischen Bakterien sowie die an diesen Austauschprozessen beteiligten mobilen genetischen Elemente beschrieben.

AutorInnen:
A. T. Feßler, S. Schwarz
Institut für Nutztiergenetik
FriedrichLloeffler-Institut
Höltystr. 10
31535 Neustadt-Mariensee

Therapiehäufigkeit und Kennzahlen im Rahmen der 16. AMG-Novelle

Am 1. April 2014 trat die 16. Neufassung des Arzneimittelgesetzes (AMG) in Kraft. Damit wurden bestimmte Tierhalter zur Meldung von Daten verpflichtet. Antibiotikabehandlungen in der Zeit von 1. Juli bis 31. Dezember 2014 wurden in der amtlichen zentralen Datenbank erfasst. Aus den eingegebenen Meldungen werden die betrieblichen Therapiehäufigkeiten und bundesweiten Kennzahlen ermittelt.

Autorin:
S. Hufsky
Landesinstitut Spezialeinheit Tiergesundheit; Futtermittel,
Spezialeinheit Tierarzneimittel
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
85762 Oberschleißheim

Schmerzempfinden bei Fischen

Wissenschaftliche Diskussion und aktueller Stand

Heute kann es als wissenschaftlich erwiesen gelten, dass auch bei Fischen die Voraussetzungen für die Fähigkeit vorliegen, Schmerzen zu empfi nden. Fische haben Nozizeptoren und entsprechende Nervenbahnen. Sie verfügen über endogene Opioide und Opioidrezeptoren. Nach Schmerzreizen werden Gehirnstrukturen aktiviert, die bei der Schmerzverarbeitung beteiligt sind. Es bestehen Verbindungen zu höheren Gehirnstrukturen, wenn sie auch im Unterschied zu Säugern im Telencephalon angesiedelt sind. Bei Fischen ist die Wirksamkeit von Schmerzmitteln (Analgetika) nachgewiesen. Sie lernen, schmerzhafte Reize zu meiden bzw. es gibt Hinweise auf Verhaltensänderungen nach schmerzhaften Reizen und auch Belege dafür, dass Fische über Emotionen und ein „Bewusstsein“ verfügen. Fische sind zu erstaunlichen kognitiven Leistungen in der Lage.

Autorin:
J. Moritz
Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
85764 Oberschleißheim

Schmerzempfinden bei Fischen

Wissenschaftliche Diskussion und aktueller Stand

Heute kann es als wissenschaftlich erwiesen gelten, dass auch bei Fischen die Voraussetzungen für die Fähigkeit vorliegen, Schmerzen zu empfi nden. Fische haben Nozizeptoren und entsprechende Nervenbahnen. Sie verfügen über endogene Opioide und Opioidrezeptoren. Nach Schmerzreizen werden Gehirnstrukturen aktiviert, die bei der Schmerzverarbeitung beteiligt sind. Es bestehen Verbindungen zu höheren Gehirnstrukturen, wenn sie auch im Unterschied zu Säugern im Telencephalon angesiedelt sind. Bei Fischen ist die Wirksamkeit von Schmerzmitteln (Analgetika) nachgewiesen. Sie lernen, schmerzhafte Reize zu meiden bzw. es gibt Hinweise auf Verhaltensänderungen nach schmerzhaften Reizen und auch Belege dafür, dass Fische über Emotionen und ein „Bewusstsein“ verfügen. Fische sind zu erstaunlichen kognitiven Leistungen in der Lage.

Autorin:
J. Moritz
Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
85764 Oberschleißheim

Ausbruch von HPAIV H5N8

Maßnahmen und epidemiologische Ermittlungen in einem Putenmastbestand in Mecklenburg-Vorpommern

Der am 5.11.2014 amtlich festgestellte Ausbruch wird mit Darstellung der Klinik, der ergriffenen Maßnahmen und möglicher Eintragswege geschildert. Der Viruseintrag erfolgte etwa zwischen dem 24. und 28.10.2014. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich H5N8 Virus zuvor länger im Bestand befand. Die meisten Eintragsmöglichkeiten ließen sich durch die Ermittlungen mit der Analyse vielfältigen Probenmaterials ausschließen. Geflügel in Kontaktbetrieben und Restriktionszonen wurde sämtlich mit negativem Ergebnis auf AIV untersucht. Die jagdlichen Aktivitäten von Betriebsangehörigen, ihr Kontakt zu AIV-kontaminierten Schalenwild-Fütterungen mit erheblichem Wildvogelkontakt, und die Untersuchungs-ergebnisse erlegter Wildvögel machen einen lokalen unbeabsichtigten Eintrag mit viruskontaminiertem Material wahrscheinlich. Empfehlungen zur Erhöhung der Biosicherheit im Betrieb wurden gegeben und umgesetzt.

AutorInnen:
G. Pannwitz, K. Albrecht, T. Homeier-Bachmann, D. Höreth-Böntgen, C. Staubach, C. Sauter-Louis, F. J. Conraths
c/o G. Pannwitz
Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt
Landkreis Vorpommern-Greifswald
Hauptstandort Anklam:
Bluthsluster Straße 5b
17389 Anklam
Nebenstelle Greifswald:
Mendelejewweg 16b
17489 Greifswald

HACCP und Catering-Unternehmen

Bei Cateringunternehmen muss für eine erfolgreiche Umsetzung des HACCP-Konzeptes eine effektive Überwachung der kritischen Punkte bei der Zubereitung und Aufbewahrung der Speisen erfolgen. Garayoa et al. dokumentierten mit ihrer Arbeit die Notwendigkeit und Effektivität von Audits und Schulungsmaßnahmen für eine erfolgreiche Anwendung des HACCP-Konzeptes und Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit.

Bearbeitet von:
R. Pichner
Motschenbacher Mühle 1
95336 Mainleus

Schädlingsmonitoring und –bekämpfung im Lebensmittelbereich

Rechtsübergreifende Zusammenfassung der rechtlichen Vorgaben zur Anwendung verschiedener Verfahren

Zur Minimierung biologischer Gefahren entlang der Lebensmittelkette ist die Schädlingsbekämpfung bzw. das Schädlingsmonitoring ein wichtiger Bestandteil der in Betrieben durchzuführenden lebensmittelhygienischen Basismaßnahmen. Die VO (EG) Nr. 852/2004 schreibt in Anh. II Kap. IX Nr. 4 „geeignete Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen“ vor. Einschlägige Rechtsquellen zur ordnungsgemäßen Schädlingsbekämpfung in Lebensmittelbetrieben finden sich sowohl im europäischen als auch im nationalen Recht. Aufgrund der nationalen Umsetzung EU-rechtlicher Vorgaben ergaben sich in der letzten Zeit grundlegende Änderungen in Bezug auf den rechtskonformen Einsatz von Bioziden (z.B. „Rattengift“). Die Komplexität der rechtlichen Vorgaben, welche nach wie vor regelmäßigen, nicht unerheblichen Anpassungen unterliegen, sowie die Tatsache, dass die Überwachung des Einsatzes von Bioziden nicht die eigentliche Kernkompetenz der LM-Überwachungsbehörden ist, erschwert die Verifizierung der bei Betriebskontrollen vorgefundenen Strategien gegen Schädlinge. Um die Überprüfung und Beratung bezüglich der ordnungsgemäßen Schädlingsbekämpfung in Lebensmittelbetrieben zu erleichtern, wurde ein dichotomer Entscheidungsbaum erstellt, der es auch vor Ort ermöglichen soll, für verschiedene Konstellationen die für die Bekämpfung von Schädlingen mit Bioziden im Lebensmittelbereich vorzuhaltenden Fach- und Sachkunden zu identifizieren.

Autorinnen:
J. F. Freise, E. Politt
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz
und Lebensmittelsicherheit (LAVES)

Insekten als Lebensmittel

Zusammensetzung, Risiken, gegenwärtige Situation in Europa und in Deutschland

Der vorliegende Artikel fasst den gegenwärtigen Kenntnisstand zur Nutzung und den Risiken essbarer Insekten zusammen und zeigt die Entwicklung der Entomophagie in Europa auf. Essbare Insekten wurden seit geraumer Zeit im Rahmen des eCommerce gehandelt, doch nun vertreiben belgische und niederländische Supermärkte seit 2014 auch insektenhaltige Lebensmittel in ihren Filialen, z.B. in Form von Brotaufstrichen und Nuggets; diese Mitgliedstaaten haben dafür bereits nationale Verordnungen erlassen, die als Interimslösung den Markt essbarer Insekten regeln, bis eine Novellierung der EU-Novel-Food-Verordnung 258/1997 erfolgt. In Deutschland konsumieren viele Interessierte Insekten, die als Futtermittel in Zoofachgeschäften erhältlich sind und widmen sie damit eigenverantwortlich um. Steigendes Interesse bei Züchtern und in der Bevölkerung machen eine entsprechende Regelung auch für Deutschland notwendig.

Autoren:
N. Th. Grabowski, G. Klein
Institut für Lebensmittelqualität und –sicherheit
Stiftung Tierärztliche Hochschule
Bischofsholer Damm 15
30173 Hannover

Mikrobiologische Eigenkontrollen in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung

Betriebliche Eigenkontrollen verifizieren das betriebliche Hygienemanagement und sind regulatorisch verankert. Ein Verbundprojekt mit dem DEHOGA-Bezirk Unterfranken wird vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass in gastronomischen Betrieben durch eine Kombination von mikrobiologischem Probenzug sowie systematisierter und dokumentierter Betriebsbegehung inkl. Kommentierung betriebliche Eigenkontrollen mit Leben erfüllt werden können.

Autoren:
G. Beckmann, F. Becker, M. Berghammer, M. Schwägerl, C. Beermann
c/o G. Beckmann
Leitung Hygiene und Beratung im
Institut Romeis Bad Kissingen GmbH
Schlimpfhofer Str. 21
97723 Oberthulba

Lamaschlachtung und Tierschutz

Der Wunsch der Lamahalter nach Gewinnung hochwertigen Fleisches von ihren eigenen Tieren tritt seit einigen Jahren auch in Deutschland vermehrt auf. Als Hemmnis erwies sich die fehlende Schulungsmöglichkeit gemäß Tierschutz-Schlachtverordnung zur Betäubung und Tötung der Tierart Lama für die ansonsten sachkundigen Fleischer durch die zuständige Behörde. Die Betrachtung der anatomischen Besonderheiten beim Lama und die Umsetzung der Bolzenschussbetäubung analog des Verfahrens bei Schafen – mit leichten Veränderungen – ergab eine ausreichende Betäubungswirkung. Der nachfolgende Blutentzug führte sicher zum Tode vor Wiedereintritt des Empfindens. Jedoch resultiert aus der Bewertung von vier geschlachteten Lamas keine statistisch gesicherte Aussage. Deshalb sind weitere Forschungen angezeigt, um eine Schulung mit Prüfung für die Interessenten an der Lamaschlachtung etablieren zu können. Als derzeit optimales Verfahren hat sich die Bolzenschuss-betäubung mit einer mittelstarken bis starken Ladung senkrecht auf dem Mittelpunkt der Linie zwischen den Ohrgründen erwiesen. Eine rostrale Verschiebung um bis 1,5 cm davon erscheint ohne Beeinträchtigung der Betäubungswirkung möglich zu sein.

Autorin:
I. Pausch
Landratsamt Erzgebirgskreis
Referat Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt
Paulus-Jenisius-Str. 24
09456 Annaberg-Buchholz

Rehabilitation von Wildgreifvögeln mit Hilfe falknerischer Methoden

Ehemals hilfsbedürftige Wildgreifvögel dürfen nur ausgewildert werden, wenn sie uneingeschränkt wildbahntauglich sind. Ansonsten droht ein langsamer qualvoller Hungertod. Die Einschätzung, ob die Wildbahntauglichkeit gegeben ist, muss das Ergebnis einer spezialisierten tierärztlichen Untersuchung sein. Viele Patienten bedürfen vor der Auswilderung eines speziellen Fitnessprogrammes. Die Kenntnisse über die angemessene Haltung und die Steigerung der Fitness besitzen erfahrene Falkner.

Autoren:
M. Greshake, R. Korbel, N. Kummerfeld, M. Lierz, T. Richter
c/o T. Richter
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt
Nürtingen-Geislingen

Anpassung einer Alt-Erlaubnis nach § 11 TierSchG für eine Hundezucht

Es wird die Routinekontrolle einer gewerbsmäßigen Hundezucht beschrieben. Die Erlaubnis stammt noch aus dem Jahr 1997. Die Kontrolle einer gewerbsmäßigen Hundezuchtanlage mit einer sogenannten „Alterlaubnis“ bereitet Behörden Schwierigkeiten, wenn Mängel festgestellt werden, aber Widerruf und Rücknahme praktisch nicht durchgesetzt werden können. Es werden die Möglichkeiten des Widerrufs und der Rücknahme dieser sogenannten Alterlaubnis diskutiert sowie die weitere Vorgehensweise der Behörde beschrieben. Ferner wird die Möglichkeit erläutert, Auflagen der Erlaubnis mittels Zwangsmittel durchzusetzen.

Autorin:
E. Praha
Kreis Borken
Fachbereich 39 Tiere und Lebensmittel
Burloer Str. 93
46325 Borken

Imkerei aus dem Blickwinkel des Amtstierarztes in Baden-Württemberg

Imkereien stellen in der amtstierärztlichen Tätigkeit in vielen Ämtern ein Randgebiet dar. Dennoch werden hier Lebensmittel in aller Regel entweder im Nebenerwerb oder häufiger im Rahmen von Hobbytätigkeiten produziert, behandelt und in Verkehr gebracht. Das lebensmittelliefernde Tier, das Bienenvolk, wird mit Arzneimitteln auch gemäß der Leitlinie zur Varroabekämpfung Baden-Württembergs behandelt. Bienenvölker werden in unterschiedlichem Ausmaß im Rahmen der Völkervermehrung oder von Trachtwanderungen an andere Standplätze verbracht. Bienensachverständige stellen vielfach überwiegend die Außenvertretung der Ämter dar.

Autor:
G. Reinarz
Landratsamt Heidenheim
Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz
Felsenstr. 36
89518 Heidenheim

Rifttalfieber (Rift Valley Fever, RVF)

Rifttalfieber, hervorgerufen durch das Rift Valley Fever-Virus (RVFV), ist eine akute, Vektorübertragene Erkrankung besonders der Wiederkäuer, die ein zoonotisches Potential besitzt und in Europa anzeige- und bekämpfungspflichtig ist. Die Erstbeschreibung bezieht sich auf einen Ausbruch bei Schafen, der 1930 in Kenia stattfand. In der vorliegenden Übersicht werden die wichtigsten Fakten zur Ätiologie, Epidemiologie, Klinik, Pathologie, Prophylaxe und Bekämpfung des Rifttalfiebers zusammengefasst. Abschließend wird kurz auf die Frage einer möglichen Bedrohung Europas durch das RVFV eingegangen.

Autor:
L. Haas
Institut für Virologie
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Bünteweg 17
30559 Hannover

Ausbreitung antibakterieller Resistenzen bei Bakterien von Tieren

Bakterien haben eine Vielzahl von Resistenzmechanismen entwickelt oder erworben, die es ihnen ermöglichen, in Gegenwart antimikrobieller Wirkstoffe zu überleben. Zusätzlich haben Bakterien verschiedene Wege entwickelt, Resistenzgene untereinander auszutauschen. In diesem Beitrag werden Grundlagen zu den bei Bakterien bekannten Resistenzmechanismen, Möglichkeiten des Austauschs von Resistenzgenen zwischen Bakterien sowie die an diesen Austauschprozessen beteiligten mobilen genetischen Elemente beschrieben.

AutorInnen:
A. T. Feßler, S. Schwarz
Institut für Nutztiergenetik
FriedrichLloeffler-Institut
Höltystr. 10
31535 Neustadt-Mariensee

Therapiehäufigkeit und Kennzahlen im Rahmen der 16. AMG-Novelle

Am 1. April 2014 trat die 16. Neufassung des Arzneimittelgesetzes (AMG) in Kraft. Damit wurden bestimmte Tierhalter zur Meldung von Daten verpflichtet. Antibiotikabehandlungen in der Zeit von 1. Juli bis 31. Dezember 2014 wurden in der amtlichen zentralen Datenbank erfasst. Aus den eingegebenen Meldungen werden die betrieblichen Therapiehäufigkeiten und bundesweiten Kennzahlen ermittelt.

Autorin:
S. Hufsky
Landesinstitut Spezialeinheit Tiergesundheit; Futtermittel,
Spezialeinheit Tierarzneimittel
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ANSCHRIFT

Bundesverband der beamteten Tierärzte e. V.
In der Au 1
96260 Weismain
Tel.: 0951/ 97458737
E-Mail: info@amtstierarzt.de

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Tierärzte e. V.

In der Au 1
96260 Weismain
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